Mittels modernster Technologie wird mehr Energie erzeugt, als zur Heizung, Lüftung oder Warmwassererzeugung für die Produktions- und Büroräumlichkeiten verbraucht wird.
Mit unserem Konzept, das sich auf jedes andere Architekturprojekt übertragen lässt, stießen wir 2017/2018 in eine neue Dimension der Sonnenenergienutzung vor. Für die Architektur des Gebäudes zeichnete Baumeister Christian Läßer verantwortlich. Der Solarenergie- / Sonnenhaus-Spezialist und Gründer der „EnergieWerkstatt“ Gebhard Keckeis entwickelte das technische Konzept für unser zukunftsorientiertes Betriebsgebäude.
Mit dem im Metzler-Neubau „Naturhautnah“ realisierten Energiekonzept wurde unsere Philosophie, für unsere Produkte ausschließlich Naturstoffe effizient und nachhaltig einzusetzen, konsequent zu Ende gedacht. Dementsprechend wird nun auch der dafür erforderliche elektrische Strom samt Wärme zur Gänze naturnah und umweltfreundlich erzeugt.
Die volle Inbetriebnahme des experimentellen Pilotprojektes erfolgte im Sommer 2017. Die seither gewonnenen Erfahrungen sowie ein dokumentiertes Monitoring belegen, dass das verwirklichte Anlagenkonzept funktioniert und sich jederzeit auf andere Industrie- und Gewerbebauten oder Gebäude des sozialen Wohnungsbaus übertragen lässt. Voraussetzung dafür ist, dass Bauherr, Architekt und Energieplaner von Anfang an eng kooperieren und so der Spezifität des Projektes flexibel gerecht werden. Dass dies bei dem vorliegenden Projekt optimal gelungen ist, zeigt der Umstand, dass mit dem verwirklichten Konzept nicht nur der Energiebedarf des Neubaus, sondern auch jener des alten Betriebsgebäudes rund ums Jahr abgedeckt werden kann.
Der Österreichische Solarpreis 2018 in der Kategorie industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen wurde uns von der EUROSOLAR AUSTRIA für das Projekt „NEUBAU METZLER NATURHAUTNAH“ verliehen.
Die ca. 1.700 m² große Nutzfläche des Gebäudes wird ganzjährig mittels Solarthermie, Photovoltaik, Energiespeicher und Wärmepumpe energetisch versorgt. Dabei fängt die technisch verbesserte, netto 133 m² große und aus einem einzigen Konstrukt bestehende Kollektoranlage die Sonnenenergie auf und verteilt diese – mittels Bauteilaktivierung – auf die Betonböden des Gebäudes. Für diesen Wärmetranfer wurden rund 10.000 m lange und 16 mm starke – mit einer Glykolmischung gefüllte – Kupferrohre im Baukörper verlegt.
Zugleich speichert ein 860 m³ großer, unter der Betonplatte des Bauwerks angeordneter Hochleistungsspeicher aus Schotter den im Sommerhalbjahr anfallenden Energieüberschuss. Dieser wird – phasenverschoben – im Winter für die Lüftung des Produktionsbereiches, für die Raumwärme des Gebäudes sowie die Prozesswärme abgerufen und zur Verfügung gestellt.
Eine weitere, spezielle Innovation stellt die von Gebhard Keckeis und dem Lauteracher Anlagenspezialist ENGIE Austria eigens entwickelte und in das Energiesystem eingebundene Sole-Wärmepumpe dar, die sich die im Schotterbett unter dem Gebäude gespeicherte Solarwärme für einen verbesserten Wirkungsgrad im Winter zunutze macht. Den Strom zum Betrieb der Pumpe erzeugt eine Photovoltaik-Anlage, die – wie der Sonnenkollektor – eine energetische Überbilanz generiert.
Auf der Basis dieses Konzeptes können Raumklima und Temperatur nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter behaglich konstant gehalten werden. Gleiches gilt für die Raumluftfeuchte von etwa 40 Prozent. Es entsteht kein Schimmel. Durch die Bauteilaktivierung – als Wärmespeicher – wird Raum gespart. Zugleich bleibt die Leistungsfähigkeit des Systems über Jahre hinweg erhalten und benötigt keine Entsorgung.